Sonntag, 12. April 2009

warum reist man?

ich bin ja nun seit reichlich einem monat wieder daheim. inzwischen habe ich mich an das kühle wetter gewöhnt und mich wieder eingelebt, selbst die uni hat wieder begonnen...

aber halt! was heißt kühles wetter...in den letzten tagen versucht sich der wettergott plötzlich immer wieder aufs neue zu übertreffen und verzaubert uns mit einem prächtigen frühling...
selten hat die natur so lange geschlafen, wie dieses jahr, aber die entschädigung dafür kommt nun für alle zu ostern...

ich habe deshalb die gunst der stunde genutzt und mal ein paar bilder von leipzig geschossen. bilder von stellen an denen wir fast täglich vorbei laufen...
nach all den fotos in der fremde, dachte ich mir einfach - mein hauptlebensraum hat das eigentlich schon längst verdient...

ich habe also ein paar schnappschüsse vom ostersonntag auf picasa geladen, nachdem ich am nachmittag eine stunde mit dem rad unsere alltäglichen laufstrecken abgestrampelt bin...
ich finde auch leipzig lässt sich durchaus sehen...

eigentlich überrascht das ja keinen, aber hinschauen muss man eben doch manchmal erst neu...

pics of le

Montag, 16. März 2009

sweet home...

ich bin zurück, zurück in deutschland, zurück zu hause...

das empfangswetter war einfach gigantisch, wie haben mir fünf grad und regen gefehlt?!
jetzt heißt es wieder einleben und all die dinge tun, die man auf der anderen seite der welt nicht machen konnte, aber eben auch diese tun, die man nicht machen musste...

die letzten tage bzw stunden in auckland sind recht unspektakulär verlaufen und leider gab es bei mäßigem wetter nicht mehr so viel zu sehen. dennoch war es schön noch einmal in die metropole zurückzukehren und eine woche dort zu leben.

interessant war vielleicht noch, dass ich einen netten foodcourt entdeckt habe, welcher sozusagen meine ersatzmensa wurde. hier gab es jede menge einfache sitzmöglichkeiten umrahmt von etwa 15 essensanbietern. diese kamen vor allem aus dem asiatischen raum, aber man konnte zb auch italienisch oder mexikanisch essen. ich habe die letzten tage fleißig einige der varianten ausprobiert und war begeistert, wie gut die preiswerten essen waren. malaysisch, indisch, mexikanisch und vietnamesisch habe ich zu testen geschafft, wobei mich der inder am meisten überzeugt hat. insgesamt schade, dass wir diesen foodcourt nicht schon bei unserem ersten aufenthalt gefunden haben.

der flug von auckland nach seoul, war leider nicht so toll, wie der letzte von christchurch, aber einiges gab es dennoch zu sehen. am schönsten war der blick auf neukaledonien mit seinen ganzen inseln und dem zweitgrößten korallenriff der erde. eine traumwelt, mit den wasserfarben von strahlendem türkis bis tiefblau. zweites "fensterhighlight" war der einflug über südkorea bei nacht, wobei ich das seouler lichtermeer in ganzer pracht bewundern durfte.

der weiterflug nach frankfurt startete erst am nächsten mittag und bis dahin bekam ich ein zimmer in einem fünfsterne hotel. was soll ich sagen, nicht so schlecht ;) der ganze prunk war jedoch nach einem leben im van noch befremdlicher als sonst. gerne wäre ich noch einmal in die hauptstadt des landes gefahren, aber leider lagen hotel und flughafen soweit außerhalb, dass ich entweder einen fast dreistelligen betrag in ein taxi investiert oder mit dem bus meinen rückflug riskiert hätte. das war ein kurzer blick auf die stadt nicht wert.

in der hoffnung aus dem flieger etwas bei tageslicht zu sehen, ging es das letzte mal für die nächste zeit in eine boeing 747. leider saß ich jedoch auf der falschen seite und zu dem war die wolkendecke so dicht, dass es nichts zu sehen gab. erst einige zeit später lösten sich die wolken unter uns und als ich aus dem fenster blickte, konnte ich auf die wüste gobi hinabblicken. gigantisch und eine ebenso unerreichbare traumwelt, wie die pazifikinseln. kurz danach erkannte man die grenze zwischen china und der mongolei, und zu den gefrorenen salzseen kam nun immer mehr schnee. bald darauf überquerten wir den bajkalsee und waren somit über sibirien angelangt. erst dann verschlossen wolken erneut den blick bis zur landung.

damit endete im prinzip die kette des sehenswerten und bis zu meiner ankunft in leipzig gab es nichts spannendes mehr. am montag erreichte ich den hauptbahnhof eine stunde vor mitternacht...

ende des urlaubs, ende des abenteuers...

fazit: es war genial, aber es ist auch immer wieder schön daheim zu sein...

pics

Donnerstag, 5. März 2009

back to the roots - wieder in auckland

nur noch wenige tage bis ich wieder auf die andere seite der erde fliege…

ich sitze grad in auckland und da das wetter gerade eine seiner üblichen launen hat, nutze ich einmal mehr die zeit, um ein paar zeilen zu schreiben.

in den letzten tagen rund um christchurch hatten wir, bis auf die sonnigen sonntage, ziemlich mäßiges wetter. man könnte sagen echt britisch, denn christchurch gilt als britischste stadt neuseelands. diesen eindruck konnten wir zumindest an einigen stellen durchaus teilen. von den schon fast obligatorischen roten telefonzellen bis hin zu marschierenden dudelsäcken gab es einiges zu sehen, was ich ähnlich aus london kannte. allgemein fand ich die 300 000-seelen-stadt trotz des vielen regens sehr attraktiv. es gibt jede menge historische gebäude und moderne architektur, wobei sich diese nicht so widersprüchlich paaren, wie in wellington und auckland. außerdem ist christchurch verkehrstechnisch gut durchdacht, so dass es trotz der elegant schmalen straßen und der fußgängerfreundlichen innenstadt keine größeren brennpunkte gibt, auch das ist in neuseeland nicht immer so gewesen.

generell scheint die öffentliche hand in der stadt gute arbeit zu leisten, was man an den mit abstand besten bibliotheken und einem praktischen, kostenlosen bus in der innenstadt sieht.

mit dem großen hagley park, in dem sich ein schöner botanischer garten befindet, gibt es ein grünes herz kurz neben dem zentrum. hier treffen sich zu den läuferscharen viele cricket-, rugby- und fußballspieler. jeden sonntag im sommer findet ein kostenloses livekonzert statt, das einen herzlich, zum seele baumeln lassen, einlädt. wenige meter entfernt gibt es zur gleichen zeit einen netten markt in herrlicher kulisse des arts centre. hier befinden sich viele kunstgalerien, cafes und restaurants. ehemals diente dieser gebäudekomplex als universität, was einen glatt wünschen lässt student zu sein.

mein einziges reiseziel seit dem letzten eintrag war die banks halbinsel südöstlich von christchurch. ich fuhr allein, da lischen und isa fleißig mit der arbeitssuche beschäftigt waren und sich zudem noch etwas von der umgebung für später aufheben wollten. das wetter war an diesem tag auch kein grund aufzubrechen, aber ich hatte ja keine zeitliche wahl mehr. auf dem hinweg machte ich einen abstecher nach lyttleton, um dann über eine kleine bergkette richtung akaroa abzuschweifen. das war eine gute wahl, denn es gab die gesamte umgebung inklusive christchurch von oben zu sehen. die kleine straße schlängelte sich auf den hügeln entlang und ich wünschte mir zum ersten mal in neuseeland so richtig dringend ein rennrad unter mir. nachdem ich zurück auf der bundesstraße war und dube den langen anstieg über die bergkette hinüber zur bucht von akaroa bewältigt hatte, erreichte ich die kleine hafenstadt akaroa. diese ist aufgrund ihrer siedlungsgeschichte sehr französisch geprägt, was man an straßen- und unterkunftsnamen gut erkennen kann. nach kurzer pause in dem idyllischen städtchen ging es über eine kleine, ebenso geniale straße wie zu beginn, oben an der bergkette entlang zurück. die einzige frage, die ich mir stellte, war wie es hier wohl bei sonne aussehen müsste.

am montag, den 2.3. hieß es dann abschied nehmen, von der südinsel neuseelands und auch von lischen für die nächsten drei monate. gegen mittag verließ ich christchurch per flieger in richtung auckland. für mich neu war das einchecken in diesen. bei air new zealand gab es nicht die üblichen schalter, sondern nur elektronische scanner, die den code des e-tickets erkennen und das flugticket, sowie alles weitere, drucken. danach beklebt man seine tasche und stellt sie auf ein band. beim boarding das gleiche prozedere, nur ein piep mit dem ticket und alles ist erledigt. ich habe nicht einmal meinen ausweis zeigen müssen. jedenfalls war es unglaublich schnell und unkompliziert.

der flug selbst war der absolute wahnsinn und ich bereue es noch heute meine kamera in der ablage gelassen zu haben. wegen eines babys zu meiner rechten habe ich sie auch nicht holen wollen, vielleicht ein fehler?!

nachdem man zu beginn herrlich über die canterbury plains zu den südalpen schauen konnte, wurde es bewölkter. erst zum norden der südinsel hin öffnete sich der blick erneut. plötzlich lag die strahlend blaue tasman bay unter mir. von nelson über den abel tasman bis hin zum farewell spit gab es all unsere stationen in feinstem sonnenlicht zu sehen. das meer erstreckte sich in verschiedensten blautönen und selbst die cable bay, welche wir nur bei mäßigem wetter gesehen haben, zeigte sich in aller pracht. ein paar minuten nur meer, dann gab es wieder land zu sehen. die region taranaki schob sich mit leichter wolkendecke ins bild. nur der mt taranaki schaute imposant aus dieser hervor und man sah, wie er die gesamte region überragt und prägt. entlang der westküste gab es einiges zu sehen, wo wir nicht waren. der folgende landeanflug auf auckland war ebenfalls fast unbeschreiblich. ich hatte zwar nicht die seite, von welcher man das zentrum sehen konnte, jedoch gab es viele tiefhängende schäfchenwolken zu bewundern. es wirkte ein wenig, wie einer traumwelt, als man zwischen diesen hindurch flog, die zuckerwatteberge zum greifen nah und die geschäftige spielzeugwelt unter sich…

leider hatte dieser flug dann doch ein ende und für mich ging es weiter in die stadt zu meinem backpacker für die letzte woche. hier sitze ich jetzt in einem eckzimmer mit blick auf den fuß des skytowers. die lage könnte demnach kaum besser sein. die zimmer bieten genügend platz und so bin ich mit meiner wahl ganz zufrieden. die ersten zwei tage in der metropole waren dank des guten wetters richtig nett. ich besuchte jeweils das offene salzwasserschwimmbad. dort gab es etwas farbe und den einstieg ins schwimmtraining. leider hat sich das seit gestern geändert und es regnet fleißig. also nix mit draußen schwimmen.

zudem hatte ich gestern einen 10km lauf in der planung. bei starkem wind und regen ging es für etwa fünfzig verrückte los. der kurs führte über drei runden und die organisation war ähnlich, wie beim letzten mal. damit hieß es erneut zumindest eine runde strecke anschauen. ein einheimischer bergläufer, wie ich danach erfuhr, startete vorne weg und ich hinterher. wir waren sofort zu zweit und er legte ein engagiertes tempo vor. erst nach zwei kilometern war ich in der lage ein wenig mit in der führung zu arbeiten. ich merkte schnell, dass er an den kleinen anstiegen vorteile gegen mich hatte, während ich in den schnellen passagen besser zu recht kam. auf dieser basis begann ich mit eingang der zweiten runde eine attacke nach der anderen zu setzen, sobald die straße leicht bergab führte. obwohl ich das gefühl hatte, er wackele jedes mal ein wenig ließ er mir keine chance. mit dem ende der zweiten runde ging es erneut den längsten anstieg hinauf, gefolgt von einer langen kuppe und reichlich 200m prügelstrecke bergab. am anstieg gerade meine letzte attacke abgebrochen und weil ich selbst inzwischen ziemlich angeschlagen war, richtete ich mich darauf ein auf den letzten kilometer zu warten.

warum weiß ich nicht, aber plötzlich oben am berg spürte ich ein paar probleme bei ihm und trat ein letztes mal aufs gas. er verlor nur wenige meter auf dem bergabstück, aber ich konnte ihn erstmals allein in den wind stellen. danach gab es kein zurück mehr und ich musste versuchen das begonnene zu ende zu bringen. erst einen kilometer vor dem ziel schaute ich das erste mal und sah niemanden. ich war wirklich froh diese letzten meter nicht mehr prügeln zu müssen und konnte den lauf in 33:51 mit doch noch einer knappen minute vorsprung nach hause schaukeln. zuerst war ich angesichts der zeit etwas enttäuscht, jedoch war es vielleicht bei dem wind und der welligen, nassen strecke gar nicht so schlecht. stimmen soll die länge angeblich ziemlich genau.

jetzt sind es noch zwei tage bis ich in den flieger gen heimat steige. wenn alles glatt läuft, komme ich am montag spät abends gegen mitternacht in leipzig an. ich bin also zumindest ab dienstag wieder für alle netten leute verfügbar ;)

bis dahin…ich freu mich…genießt das wochenende

Samstag, 28. Februar 2009

das ende naht - dunedin bis christchurch

moin moin aus christchurch…

das reiseziel ist jetzt also erreicht, grund genug ein paar zeilen zu schreiben.

bevor wir dunedin verlassen haben, besuchten wir in der umgebung zwei weitere nette fleckchen. zum einen die otago halbinsel und zum anderen den tunnel beach. die halbinsel schließt sich östlich an dunedin an und ist ein domizil für viele pflanzen- und tierarten. die größte besonderheit stellt eine königsalbatroskolonie dar. sie ist die einzige ihrer art auf dem festland. alle weiteren liegen auf winzigen unbewohnten inseln in den ozeanen der welt. es war demnach die einmalige chance diese tiere in ihrer natürlichen umgebung zu sehen. die kolonie bewohnt den äußersten zipfel des landvorstoßes und liegt auf privatgelände. nur mit führungen gelangt man zu den brutplätzen der vögel. bei etwas wind segeln sie jedoch um diesen hügel und sind für die öffentlichkeit zu sehen. dank einer nachmittäglichen brise hatten auch wir das glück eine majestätische flugshow mit bis zu drei metern spannweite zu sehen.

die zweite attraktion stellten einmal mehr die seltenen gelbaugenpinguine dar. sie haben ihre brutstellen entlang der küste zum rauen pazifik. an einem herrlichen strand in der sandfly bay kann man sie bei einbruch der dämmerung am besten beobachten. sie kommen dann vom fischen, um ihre jungen mit nahrung zu versorgen. sie watscheln dazu über den breiten strand und danach viele meter steile böschung und felsen hinauf. das ist ein niedliches schauspiel, wobei man einen gehörigen sicherheitsabstand einhalten muss, damit die tiere nicht aus scheu ins meer zurückkehren. dazu wurde ein entsprechender hochstand als versteck eingerichtet. fast beiläufig nimmt man am selben strand die seelöwen hin, welche mitten im sand die abendsonne genießen.

der tunnel beach hingegen ist weitestgehend einsam und wird nur von wenigen seevögeln heimgesucht. er verdankt seinen namen einem kleinen schmalen tunnel, welcher an unauffälliger stelle durch den fels geschlagen wurde, um so zu einem ehemaligen privatstrand zu gelangen. der strand ist von hohen felsen mit höhlen, durchbrüchen und weiteren spektakulären formationen rund herum gesäumt. mit all den facetten auf engstem raum gehört er sicher in die auswahl der schönsten, die wir hier entdeckt haben.

am abreisetag wurden wir in dunedin von grausamen dauerregen und kühlen zehn grad verabschiedet. mit der hoffnung auf besserung auf dem weg nach norden fuhren wir los. leider blieb es dabei und es sollte keine trockene minute mehr an diesem tag geben. für die besichtigung der moeraki boulders mussten wir jede menge unserer sachen opfern und wateten den strand entlang, der sich in ein schlammiges areal verwandelt hatte. reizvoll war es dennoch. die runden felsen waren größer als gedacht und machten auch bei weltuntergangsstimmung eine gute figur. besonders interessant waren die zerbrochenen steinkugeln, wobei man die struktur und intensiven farben sehen konnte.

oamaru war später unsere endstation des tages. hier gibt es jede menge prunkvoller herrenhäuser, die mit ihren säulen und pompösen eingangsbereichen etwas griechisch anmuten. trotz des wetters ließ sich der charme der stadt erahnen, aber bekannt ist sie vor allem für ihre pinguinkolonien. wir haben die des little blue penguin (zwergpinguin) besucht und befanden sie für etwas zu gut vermarktet. für viel geld hätte es die tiere zu sehen gegeben und die souvenirs standen reichlich parat. wir haben uns das gespart und uns eher an der japanischen touristentradition erfreut. nachdem zwei busse ihre passagiere entladen hatten, bündelten sich viele von ihnen vor den fernsehern auf denen endlosschleifen von pinguinkurzfilmen liefen. diese fernseher sollten im weiteren verlauf des schauspiels das beliebteste fotomotiv der nächsten viertelstunde werden. prädikat: ungewöhnlich!

generell fallen hier zwei kulturen besonders auf. nein nicht kiwis und maoris. es sind die bereits erwähnten japaner, welche man auf grund der vielen hellen lichter leicht erkennt und unsere landsleute, die besonders durch die fähigkeit auffallen, ganze landstriche durch ihr lautes organ zu unterhalten. meistens gefärbt mit feinsten dialekten von schwäbisch bis tiefsächsisch. an der seriösen zurückhaltung, wie bei den briten müssen wir auf alle fälle noch arbeiten.

am nächsten morgen sollte eigentlich die route zum weißen riesen neuseelands führen. leider hielt sich der regen hartnäckig und die sicht blieb bescheiden. die folgenden tage war kaum besserung in sicht. so blieben uns zwei möglichkeiten. ausharren und warten auf besserung oder ab nach christchurch und schauen, was die stadt zu bieten hat. also machten wir uns auf den weg...

dieser wurde spannender als gedacht, denn für den landstrich zwischen oamaru und timaru war der regen etwas zu viel. zu beginn wurde der highway von straßengräben begleitet, die sich in kleine flüsse verwandelt hatten. mit der zeit nahmen die teiche auf den weiden zu. bald standen viele von ihnen völlig unter wasser. es dauert nicht allzu lang, dann beteiligte sich selbst der highway. immer mehr flussdurchquerungen und tauchfahrten standen auf dem programm. die öffentliche hand hatte viel zu tun und die warnschilder an den überflutungsstellen nahmen wegen mangelerscheinungen die gestalt von „achtung unfall“ oder „achtung baustelle“ an. wir hatten jedoch glück und kamen mit etwas zeitverlust an, dafür gab es auf dem normalerweise völlig unspektakulären landstrich viel zu sehen. wir können nur vermuten, dass es nicht mehr allzu lang gedauert hat bis die straße völlig geschlossen werden musste. ein paar tage später hörten wir nur eine schlagzeile in den nachrichten, dass es in dunedin einige ernstzunehmende überschwemmungen gegeben hat. da ist man manchmal froh ein fahrbares heim zu besitzen.

christchurch erreicht, begutachteten wir erst den hagley park mit botanischem garten und später das nachtleben der stadt. christchurch wirkt ziemlich interessant und lebenswert. für einen ausführlicheren eindruck werde ich mich aber erst im nächsten bericht hinreißen lassen, bis dahin habe ich sicher etwas mehr gesehen und erlebt. jedenfalls ist die „hauptstadt der südinsel“ unsere ausgangsbasis für die letzte gemeinsame woche. von hier aus standen noch einige ziele auf dem programm.

zum einen besuchten wir das international antarctic centre. eine einrichtung rund um den eisigen kontinent am südpol. das programm reichte von kältekammer, diversen videos, pinguinfütterung über livedaten aus der scott base bis hin zu einer fahrt mit dem hägglund, dem gefährt der wissenschaftler in der antarktis. letzteres ähnelte fast einer achterbahn, bei überquerungen von hügeln mit bis zu 47°! steigung und durch tiefe wassergraben ließ es der fahrer richtig laufen. eine menge spaß, aber auch viel wissenswertes, was uns fast den gesamten tag gefesselt hat.

nächster ausflug galt dann dem langersehnten mount cook. zwei tage standen in seinem zeichen und so brachen wir in aller frühe auf, mit der hoffnung den richtigen tag für beste bilder gewählt zu haben. reichlich 300km liegen zwischen dem berg und christchurch. der erste teil davon ist eher unspektakulär und führt durch die ebene von canterbury. nachdem man den burkes pass überquert hat ändert sich die landschaft völlig und die straße verläuft über eine riesige, vegetationskarge hochebene. von hier bis zum ort mount cook gibt es wenig höhenunterschiede und man bewegt sich permanent im bereich von 700m über dem meeresspiegel. die zwei höhepunkte der anreise bilden zweifelsohne die beiden großen gletscherseen. lake tekapo und lake pukati. beide sind wegen der tollen panoramen und ihrer hellblauen färbung bekannt. am lake tekapo befindet sich zudem die church of the good shepherd. eine kleine kapelle in wundervoller lage und damit opfer jeglicher fotografen. deshalb und möglicherweise wegen des besseren wetters an diesem see, sowohl auf hin- als auch rückreise, war er für mich der schönere von beiden. das besondere am lake pukati ist an sich der blick auf die südalpen mit dem mount cook auf der anderen seite. leider lagen diese für uns die meiste zeit in den wolken und zeigten sich nur ab und zu. wir verbrachten eine nacht hier, um bei sonnenaufgang eine bessere aussicht genießen zu können, doch leider scheiterte dieser plan völlig und wir wachten unter einer dicken, tiefhängenden wolkendecke auf. auf grund dieser blieb uns auch über weite strecken die intensive farbe des sees verwährt, nur bei wolkenlücken konnten wir diese kurzzeitig bewundern.

bevor wir die nacht am see verbrachten, begutachteten wir jedoch erst einmal den höchsten berg des landes. dazu ging es die 55km lange sackgasse zum fuß des massivs durch das breite tal am letztgenannten see entlang. auf dieser strecke wurde die bewölkung immer geringer und wir konnten den ein oder anderen blick auf den mount cook erhaschen. bei zunehmendem sonnenschein kam uns plötzlich eine gruppe hochradfahrer entgegen. wirklich ein bild für die götter! nach diesem vorgeschmack erreichten wir das ende der straße und besuchten die information. diese allein war schon fast den trip wert. mit viel wissenswertem, einer tollen innengestaltung und einigen nachbauten von alten berghütten gab es viel zu sehen, aber bei einem blick aus dem fenster wurde das alles noch einmal in den schatten gestellt. schneebedeckte berge, verschiedenste gletscher und am fuße eine gigantische ebene. für das auge gab es einiges zu verarbeiten.

wir entschieden uns erst ein paar meter zu einem aussichtspunkt am tasman gletscher zu spazieren, um später im hooker valley einen lauf zu machen. schon der halbstündige spaziergang hat uns ein wenig aus den socken gehauen. nachdem man, an den grünen blue lakes vorbei, auf eine alte endmoräne des gletschers gestiegen ist, hat man freie sicht auf das gletschertor und den davor liegenden lake tasman. der gletscher selbst ist der größte und längste neuseelands, aber nicht der schönste. er ist im unteren abschnitt hässlich schwarz, da er durch den waagerechten verlauf in diesem bereich von oben nach unten schmilzt. faszinierend waren aber besonders die auf dem see schwimmenden großen eisschollen, da kam doch glatt das zweite mal in kurzer zeit antarktisches feeling auf. insgesamt jedenfalls ein imposanter anblick.

ein ähnliches bild fanden wir bei einem läufchen durch das hooker valley vor. dieses führt zu gleichnamigem gletscher, ebenfalls mit see. dazu passiert man das tal des mueller gletschers, welcher besonders am kea point gut zu sehen war. dieser hatte zwar am späten nachmittag keine keas mehr zu bieten, aber eben einen prächtigen blick. jeden geolehrer würde es hier in entzücken versetzten. besser als im lehrbuch gab es auf dem gesamten weg mehrere bespiele riesiger seiten- und endmoränen zu den schon fast standesgemäßen eisklötzen und urstromtälern zu sehen. ach so, nebenbei führt der weg über diverse hängebrücken direkt auf den mount cook zu und liefert entsprechende nette ansichten zum staunen…

insgesamt schwierig zu beschreiben, da dieses letzte große highlight wirklich noch das i-tüpfelchen der letzten wochen und monate hier unterwegs war.

jetzt sind wir wieder in christchurch. ich genieße die letzten tage auf der südinsel bei mäßigem wetter und versuche noch ein paar dinge der umgebung zu sehen. lischen ist auf der suche nach arbeit, leider bisher vergebens…

aus auckland werde ich mich sicher nächste woche bald wieder melden. bis ich dort bin sind es keine 48h mehr…

lasst es euch gut gehen…bis bald ;)

ps: ich habe die bilder von dunedin+otago geupdated und werde die vom mt cook noch dazu stellen…picasa

Donnerstag, 19. Februar 2009

zwischen eis und traumständen - von geymouth bis dunedin

wieder rückt das ende näher…

einige tage und vor allem viele kilometer sind seit dem letzten eintrag vergangen…

greymouth endlich verlassen, haben wir der jadestadt hokitika einen besuch abgestattet. eine kleine verkaufsgalerie mit diversen jadeschmuckstücken haben wir uns angesehen, jedoch waren wir aufgrund der preislage nicht ganz zum fleißigen einkaufen gewillt. interessant ist es dennoch, wofür die herren „von…“ und „zu…“ ihr geld ausgeben. dazu gab es ein kleines, aber schönes glühwürmchental mit nächtlicher lichtershow zu sehen. ansonsten fanden wir die stadt mit ihren überdimensioniert breiten straßen wenig reizvoll.

das nächste ziel lag 140km weiter südlich und hieß franz-josef. wir steuerten den gletscher ziemlich direkt, mit nur kurzen stopps, an einigen seen und der alten goldgräberstadt ross, an. bevor man zum gletscher gelangt, durchquert man den gleichnamigen ort. hier bekamen wir einen richtigen eindruck vom touristenansturm auf neuseeland und besonders auf die westküste. der ort besteht eigentlich nur aus souvenirshops, tourenanbietern und informationen.

den gletscher und die diversen wanderwege ringsherum schauten wir uns mit flinken füßen an und erhaschten so jede menge toller ausblicke. am parkplatz begegneten wir zum ersten mal den keas. die großen papageien waren besonders damit beschäftigt jegliche dichtungen aus den türrahmen der autos zu puhlen und den gummi anzunagen. das fand allseitige begeisterung bei den ganzen schaulustigen, bis auf die besitzer der wagen natürlich.

am nächsten tag stand der nicht weit entfernt liegende fox gletscher auf dem plan. der etwas kleinere bruder des franz-josef hat den vorteil, dass man wesentlich näher an ihn heran kommt. im prinzip wiederholten wir das spiel vom vortag und es ging mit laufschuhen in richtung eis. so konnten wir den gletscher erneut aus eigentlich allen frei zugänglichen lagen betrachten.

zwischen beiden gletschern lag für uns eine nacht am lake matheson. diese nacht war die bisher unangenehmste und wird es hoffentlich auch bleiben. unmengen von mücken bahnten sich durch fensterrahmen den weg in unser auto und ließen uns nur wenige stunden schlaf. am nächsten morgen mussten wir aufgrund der sicher dreistelligen mückenzahl im auto feststellen, wie gut wir noch davon gekommen waren. die anderen vans in unserer nähe hatten die nacht mit ähnlichen problemen zu kämpfen. die entschädigung für den schlechten schlaf gab es am nächsten morgen zum sonnenaufgang. der see ist besonders in den morgenstunden und am späten nachmittag für die spiegelung genialer ansichten der südalpen mit dem mount cook bekannt. bei wenig bewölkung konnten wir auch genau das genießen und mit herrlichen bildern in den tag starten.

insgesamt waren die stunden ringsum die gletscher sehr imposant, denn zuletzt waren wir eher von stränden und wilden küsten beeindruckt. der schnelle wechsel zum eis, das bis wenige kilometer an das meer heranreicht und die berge, die sich vom meeresspiegel bis zu 3754m (mt cook) erheben ist doppelt beeindruckend. mit den letzten stunden fahrt gen süden sind wir endgültig in die kühleren gefilde eingetaucht, wohlwissend in den nächsten tagen keine kurzen hosen mehr zu brauchen.

die weitere fahrt entlang der westküste verlief relativ unspektakulär, abgesehen von der sichtung eines delfinschwarmes am ship creek beach. ab haast führte uns der highway wieder etwas ins landesinnere, wir überquerten den haastpass und stießen so die tür zu einem neuen landstrich auf. in völlig verändertem terrain ging es mit genialen ausblicken entlang des lake wanaka und des lake hawera nach wanaka. diese stadt hatte endlich einmal wieder etwas mehr charme. hauptsächlich durch den wintertourismus geformt, findet sich hier eine schöne stadtanlage in feinstem panorama. neben der besteigung des kleinen mount iron, von welchem wir wanaka bewunderten, besuchten wir eine eher ungewöhnliche attraktion. die so genannte puzzling world bot einerseits ein großes, recht anspruchvolles 3d-labyrinth, sowie diverse illusionsräume, wie zb. ein 15° geneigter raum, in dem scheinbar wasser aufwärts fließt. insgesamt beweißen die macher jede menge liebe zum detail und bieten zusätzlich endlose geduldsspiele zum ausprobieren an. eine wirklich geniale einrichtung, die die grauen zellen wieder einmal auf trap gebracht hat.

nächste station auf unserem reiseplan war queenstown. eine stadt, die ganzjährig vom tourismus lebt. sie hat zwar nicht einmal 10 000 einwohner, aber es ist immer so viel trubel, wie in einer großstadt. ähnlich wie wanaka ist auch queenstown in herrliche landschaft eingebettet.

an einem laufschuhladen fanden wir zufällig die ausschreibung zu einem lauf noch am selben abend. da ich sowieso eine schnelle einheit auf dem plan hatte, entschied mich kurzer hand zur teilnahme an dem 5km rennen. etwas später bekam auch lischen lust und startete ihren ersten volkslauf. interessant war vor allem mal wieder die typisch neuseeländische organisation. eine stunde vor dem start war in dem bereich kurz neben dem zentrum nichts zu sehen, außer einige touristen, die in der sonne lagen. kurz vor dem start wurde ein banner, ein paar hütchen und eine uhr aufgebaut. man bekam eine nummer auf die hand geschrieben und die strecke wurde erklärt. die beschreibung war jedoch so detailgetreu, dass man danach den kurs mit einer handbewegung in die richtige himmelsrichtung beschreiben konnte, aber das allein für die erste kreuzung lediglich zwei von fünf wegen ausgeschlossen waren. einziger vorteil der strecke war, dass sie aus zwei runden bestand und das rennen zu der zeit wöchentlich stattfand. dementsprechend war die taktik sich auf den ersten 2,5km die runde zeigen zu lassen. das war leichter als erwartet, weil im feld zwei echte schnellstarter vertreten waren. diese musste ich erst einmal einholen, was mich gut gefordert hat. mit einem der beiden beendete ich die runde und lief von da an allein vorn weg. am ende gewann ich mit ein paar sekunden vorsprung vor einem weiteren läufer. meine freunde vom beginn mussten auf dem zweiten abschnitt sichtlich büßen. das interessante am wettkampf war also eher das drum herum und die schöne strecke durch den park, als der rennverlauf. mir und ich glaube auch lisa hat es spaß gemacht und es hat den zweck eines harten trainings gut erfüllt.

die zweite nette attraktion in diesem park nutzen wir am nächsten tag. es gab einen frisbeegolfkurs. ein kostenloser 18-loch parcours für jedermann, der von den regeln her wie golf mit einer frisbee gespielt wird. eine spaßige angelegenheit, bei der man erstaunlich viel zeit und meter hinter sich lässt. auf jeden fall schade, dass es so etwas nicht bei uns gibt. anschließend brachen wir erneut auf, um te anau zu erreichen. dieser ort stellte lediglich unsere basis für die tour zum milford sound dar. ansonsten machte ich einen lauf auf dem beginn des kepler tracks, einem der „great walks of nz“. diese einteilung beinhaltet die schönsten mehrtageswanderungen im land um etwa 50-80km. dazu gehörte zum beispiel auch der coastal track im abel tasman nationalpark.

als nächsten „great walk“ wären wir gern den bekannten milford track gegangen, dieser jedoch muss in einem festen 4-tages-plan gelaufen werden und darf nicht anderweitig betreten werden. dazu ist er von beiden seiten nur per boot zu erreichen und ist wie einige der strecken eine einbahnstraße, was zu transportproblemen führt. einige gründe für uns diesen weg nicht anzugehen, da wir weder so lange für die strecke brauchen wollten, noch dass wir die unheimlich engagierten hütten-, boots- und transferpreise zahlen wollten.

als kleine entschädigung nahmen wir uns rennend den routeburn track auf dem weg zum milford sound vor. mit einem zweistündigen lauf konnte man sich hier einen guten überblick verschaffen. auch dieser weg gehört zu den „great walks“ und ist bekannt, wie beliebt. wir starteten am westlichen ende und so hieß es erst einmal mehr als 30min bergauf bis man die baumgrenze erreicht hat. gesäumt war der weg dabei von verschiedensten gesteinen, die das ganze farbspektrum von türkis bis hin zu kräftigem rot abdeckten. der anspruchsvolle weg ist von einer gigantischen natur umrahmt, diese reicht von urigen, fast schon gespenstigen bäumen bis hin zu alpiner höhenvegetation. die wetterbedingungen passten dabei gut ins bild, denn es war, wie man es sich für das fjördland erwartet, grau in grau mit tiefhängenden wolken und zeitweise nieselregen. die ausblicke in diese außergewöhnliche landschaft waren dennoch gigantisch.

unser eigentliches ziel lag jedoch am ende des highway 94, der milford sound. mit kleinen fotostopps an wasserfällen, den mirror lakes und dem homer tunnel ließen wir die malerische strecke hinter uns. an neuseelands größter touristenattraktion nahmen wir an einer von unzähligen schiffsrundfahrten teil. wir wählten ein kleines preiswertes boot. das war sicher eine gute wahl, denn wir hatten mit etwa zwanzig weiteren passagieren viel platz und gute sicht an bord. die 90 minütige tour führte uns vorbei an allen attraktionen durch den sound hinaus auf das offene meer. am spannendsten waren dabei sicher eine robbenkolonie, die sich völlig ungestört aus wenigen metern entfernung vom schiff beobachten ließ, die stirling falls, unter welche wir nahezu direkt drunter fuhren, mitre peak und die bowen falls.

der ausflug war beeindruckend und gehört sicher in das standardrepertoire jedes neuseelandreisenden. auf dem rückweg galt es für uns erneut hinauf zum homer tunnel zu klettern. da dube seit einigen tage immer wärmer wurde, war diese herausforderung etwas zu viel und er brodelte am ende des berges fleißig. ab jetzt ging es zwar fast nur noch bergab oder flach, jedoch war klar, dass wir demnächst eine werkstatt aufsuchen mussten. für den fall, dass wir deshalb ein paar tage an einem ort verbringen gemusst hätten, wollten wir invercargill als nächste größere stadt ansteuern. wir durchquerten te anau und übernachteten auf etwa halber strecke. am nächsten morgen versuchten wir im schneckentempo den motor kühl zu halten. erfolglos. nach 15km brodelte dube erneut. wir ließen uns über den neuseeländischen adac in tutuapere abschleppen. mal was neues. erst wurde ein gerissener schlauch vom kühlsystem gewechselt. keine besserung.

diagnose: kühler muss gereinigt werden.

dauer: 5 tage wegen wochenende und transfer des teils nach invercargill.

reaktion: unerfreut… fünf tage in abgeschiedenheit bei dem schmalen zeitbudget waren nicht im plan.

der mechaniker baute daraufhin den kühler aus und spritzte ihn einfach nur mit einem schlauch aus. funktioniert. eimer wasser rein. läuft. manche sachen sind hier eben unkomplizierter und damit billiger. seitdem ist dube eine echte icebox. uns freut es…

weiter ging die reise entlang des southern scenic highway. in riverton trafen wir am stadtstrand eine kleine unbekümmerte robbe die vergnügt auf einem stein posierte. in invercargill spürten wir seit nelson endlich wieder einmal ernsthafte zivilisation, die nicht nur auf tourismus basiert. hier sahen wir zufällig kängurus und diverse papageienarten in anlagen mitten im schönen stadtpark. nächster landstrich, den wir durchquerten, waren die catlins, ein relativ unbekannstes, aber reizvolles hügelland. in diesem gebiet besichtigten wir den slope point, der den südlichsten punkt der südinsel darstellt, und die curio bay. in dieser gab es einen versteinerten wald zu sehen. bei ebbe konnte man sehr gut die alten baumstämme erkennen. als zusatzbonbon sahen wir zwei gelbaugenpinguine, die seltenste pinguinart der welt.

ohne größere umwege erreichten wir dunedin. hier befinden wir uns jetzt. die stadt ist nach christchurch die zweitgrößte, besitzt jede menge britischen charme und historische gebäude, zum beispiel das wahrzeichen der stadt – der wie ein schottisches schloss wirkende bahnhof. dunedin ist sehr lebendig und spielt schon fast in einer ähnlichen liga, wie wellington. ein echtes schmankerl ist das beheizte salzwasser freibad, welches direkt am st. clair beach liegt. das liefert geniale anblicke und ein herrliches flair, zumal der strand dank der guten wellen sehr surferfrequentiert ist. die steilste straße der welt ist ebenfalls hier beheimatet. wir haben uns das bis zu 38% steile asphaltband angesehen, aber dube lieber unten geparkt...

jetzt beginnt der letzte reiseabschnitt, der uns mit einem abstecher zum mount cook nach christchurch führen wird. am 2.3. fliege ich von dort nach auckland, um in der metropole die letzten tage zu verbringen…

lange ist es also nicht mehr. mit lachendem und weinendem auge freue ich mich auf daheim.

bis dahin wünsche ich euch noch gutes durchhalten bei den kalten temperaturen. ich versuche reichlich sonne einzupacken.

viele grüße aus dunedin

Donnerstag, 5. Februar 2009

abel tasman und golden bay

hallo aus greymouth,

in den letzten tage ist viel passiert, da wir wie angekündigt mit unserem zweiten großen reiseabschnitt begonnen haben. vor anderthalb wochen wurden wir in nelson von einem schönen feuerwerk verabschiedet. am nächsten morgen verließen wir die schöne stadt an der tasman bay und es ging los in richtung abel tasman nationalpark.

unterwegs kamen wir an schönen stränden vorbei und machten schließlich längeren halt in motueka, um einige informationen zu sammeln und unseren trip durch den park zu planen. in marahau buchten wir später unsere zweitägige kanutour. am folgenden tag hatten wir das briefing, bei dem uns alles gezeigt und die ausrüstung vorgestellt wurde. ein wenig probepaddeln war ebenso im programm. ansonsten erkundeten wir ein wenig die gegend und besonders die bucht von kaiteriteri.

da wir nun das briefing bereits absolviert hatten, konnten wir mit dem ersten wassertaxi richtung norden aufbrechen und wurden gegen 9uhr am onetahuti beach abgesetzt, wo unser kleines abenteuer beginnen sollte. letzte handgriffe und wir starteten richtung norden, um uns shag harbour anzusehen. folgend ging es bis zum tagesziel gen süden und wir passierten mit bark bay, sandfly bay und frenchman bay weitere herrliche buchten. all die genannten station steuerten wir zügig hintereinander an, um sie im bereich der mittagssonne zu erreichen. grund war die flut, denn an allen vier stellen konnten wir zu dieser zeit ein wenig ins landesinnere hinein paddeln und so ruhigere gewässer und andere ansichten genießen.

die großen unterschiede der küstenlinie zwischen ebbe und flut machen die region insgesamt sehr spannend, denn nicht nur, dass die strände wunderschön sind, sie haben auch zwei verschiedene gesichter und besonders die buchten lassen einen bei flut in eine völlig andere welt, als das offene meer eintauchen.

weitere höhepunkte des ersten tages waren die seelöwenkolonie auf tonga island, ein delfin, dem wir vergebens in die bark bay folgten und die sichtung der kleinsten pinguinart, des blauen pinguin. eigentlich lief alles nach plan, lediglich das wetter wollte nicht so richtig mitspielen und so verbrachten wir den tag weitestgehend grau in grau und selten auch bei nieselregen. zum abend hin wurde es etwas freundlicher und deshalb hofften wir auf bessere sicht für den nächsten tag, damit sich die postkartenstrände entlang der küste wirlklich offenbaren konnten.

gegen 18uhr erreichten wir mit watering cove unser tagesziel. ein winziger campingplatz mit fünf stellplätzen direkt neben dem strand unter dichtem blätterdach war unser zu hause für die folgende nacht. wir bauten unser geliehenes zelt auf und tigerten den berg hinauf zum coastal track, um bei toller aussicht das abendessen zu genießen. mit der dämmerung legten wir uns schlafen.

am nächsten morgen stiegen wir im dunkeln aus den federn und trafen alle vorbereitungen, um bei sonnenaufgang auf dem meer zu sein. das ist uns gelungen und hat sich definitiv gelohnt. so paddelten wir in aller frühe zwei stunden allein auf weiter see wieder zurück nach norden, um gegen 8uhr unsere frühstückspause an einem einsamen kleinen strand zu verbringen. in dieser zeit warteten wir ein wenig die kommende flut ab, um das spiel vom vortag zu wiederholen und in die tiefe der torrent bay einzudringen. dort trafen wir auf den coastal track, die zweite sehr beliebte variante den nationalpark zu fuß zu erkunden.

am traumstrand von anchorage ließen wir uns ein paar minuten bei klarem himmel von der sonne brutzeln, dann ging es endgültig nach süden richtung marahau, vorbei an unserem schlafplatz und weiteren schnuckeligen stränden. ein letzter abstecher zum bekannten split apple rock und danach war das ziel erreicht. nahe unseres autos in marahau kraxelten wir aus dem boot und beschlossen den tag mit dusche und essen. erschöpft und glücklich fielen wir ins bett.

am nächsten morgen hieß es abschied nehmen von der herrlichen kulisse. das ging am besten mit einem lauf entlang des coastal tracks und somit parallel zum letzten abschnitt des vortages, nur dieses mal gab es die strände aus ganz anderer, nicht weniger schöner perspektive von oben zu sehen.

nach drei beeindruckenden tagen brachen wir auf, um den takaka hill zu überqueren und das tor zur golden bay aufzustoßen. dieser gab von reichlich 900m höhe schöne rückblicke auf motueka und den abel tasman, sowie nette aussichten auf die folgende golden bay region. wir duchquerten takaka mit kurzem stopp und besuchten mit den pupu springs ein weiteres kleines naturphänomen. wenige kilometer im landesinneren sind diese quellen nicht nur die größten der südhalbkugel (14,000 Liter pro sek), sondern vor allem die zweitklarsten der welt, lediglich übertroffen von quellen in der antarktis. folge sind schöne einsichten in die unterwasserwelt der teiche und flüsse des gebietes.

anschließend fuhren direkt über collingwood nach norden richtung farewell spit, einer 26km langen landzunge, die die golden bay vom ozean trennt. vor allem von wind und wasser geprägt ist diese region sehr interessant und unterscheidet sich stark von den gerade durchquerten. unsere erste station an diesem abend sollte wharariki beach sein. bekannt als schöner strand erwarteten wir uns einiges. der 20minütige fußweg vom parkplatz war dabei schon viel versprechend, denn nahezu vollständig in feinstem sand über hügel und weiden verlaufend, machte er schuhe überflüssig. doch was wir sahen, als wir die düne überquerten übertraf all die kühnsten erwartungen. ein strand der ein eigenes fotoalbum verdient hätte und den man kaum beschreiben kann. einerseits gewaltig und unberührt und auf der anderen warm und gemütlich, dank des feinen sandes.

eine kleine sandwüste erstreckt sich bis das gelände abfällt und in eine perfekt glatte, riesige fläche übergeht. lediglich kleine bäche und wassergruben gibt es, da das wasser zweimal täglich die ebene überspült. die wellen umsäuseln gigantische steinbrocken mit durchbrüchen, von denen aus jeder richtung andere erscheinen. es dauert mehr als fünf minuten laufend bis ich den hinteren teil des strandes erreicht habe. immer wieder zeigen sich neue gesichter. felsformationen, höhlen, lichtwechsel und das rauschende meer machen es möglich an diesem ort endlos viele verschiedene fotos zu schießen. einfach unglaublich!

der nächste tag begann mit einem lauf über pillar point und cape farewell mit tollen aussichten und einem unverhofften strand, an dessen seite sich, von einer großen höhle windgeschützt, ein paar seelöwen die sonne auf den pelz scheinen ließen. was für ein start in den tag…

darauf folgend ging es noch einmal zurück zum wharariki beach, noch einmal bei voller sonne, noch einmal diesen unfassbaren strand und diese dünenlandschaft genießen.

letzte station im hohen norden sollte der farewell spit sein. knapp 2 stunden fußmarsch brachten uns den verschiedenen seiten des spits näher. auf der innenseite mehr bewachsen und vor allem bewohnt von diversen wasservögeln und auf der außenseite windig sandige, wüstenähnliche erbarmungslosigkeit und faszination. ein naturreservat der besonderen art. das ist wohl auch der grund, warum man nur die ersten vier kilometer der landzunge betreten darf. wer den spit noch genauer erkunden will, muss touren einer organisation buchen, in deren rahmen man die außergewöhnliche natur näher kennen lernen kann. das hat natürlich seinen preis und das war nicht gerade unserer, jedoch haben wir einen ausreichend prägenden eindruck gewonnen, wobei es in diesen tagen schon schwer fällt all diese zu behalten.

nach fantastischen stunden mussten wir die gleiche strecke zurück nach motueka fahren, da der gesamte nordzipfel eine reichlich 100km lange sackgasse ist. ab jetzt galt das ziel die westküste zu erreichen und wir machten uns auf den weg. unterwegs begutachteten wir den lake rotoiti in wundervoller kulisse des nelson lakes nationalparks und fuhren entlang des buller river nach westen durch die buller gorge, mit schönen ausblicken ins tal und auf die längste hängebrücke neuseelands (110m). wir erreichten westport, was wir nutzen wollten, um wäsche zu waschen, fotos zu sortieren und diesen blogbeitrag zu schreiben. jedoch wurde uns schnell klar, dass die stadt nicht viel oder besser gar nichts zu bieten hatte. ausgestorben und bis auf ein denkmal keineswegs nett anzusehen. man erkennt auf den ersten blick, dass die goldenen zeiten der kohleförderung für die stadt vorbei sind. es dauert keine stunde und wir verschoben unsere pläne auf das weiter südlich gelegene greymouth.

auf dem weg gen süden gab es einige zwischenstationen und wir „mussten“ reihenweise stopps an herrlichen, wilden stränden des paparoa nationalparks hinnehmen. auf halber etwa halber strecke bei punakaiki liegen die pancake rocks mit den so genannten spritzlöchern. hier kann man auf einem kleinen rundweg felsformationen sehen, die wie gestapelte graue eierkuchen aussehen, sowie felsschluchten und –öffnungen, durch die bei flut das wasser schießt. der weg ist fantastisch angelegt und dieses touristenziel hält was es verspricht. tolle aussichten, wild spritzendes wasser und wunderliche felsen.

am nahe gelegenen pororari river haben wir bei einem läufchen den bisher schönsten, für uns gut zugänglichen urwald erlebt und uns später direkt neben dem strand in barrytown zum schlafen gelegt. am nächsten tag haben wir greymouth erreicht. hier sitze ich und schreibe. die stadt ist nicht sonderlich spektakulär oder schön. sie bietet immerhin etwas zivilisation und damit verbunden praktische möglichkeiten, aber man sieht auch hier, dass die prunkjahre vorüber sind und weder gold noch kohle beständigen wohlstand bringen. die straßen und gebäude erinnern ein wenig an einen western, nur etwas industrieller und moderner, jedoch setzt wie gesagt stückweise der verfall ein und was bleibt sind ruinen, die einen kleinen eindruck von dem vermitteln, wie es hier vielleicht einmal ausgesehen hat…

wir wollen, wenn unsere texte und bilder fertig sind, weiter an der westküste nach süden tingeln. die nächsten schmankerl in richtung queenstown werden wohl die gletscher, franz-josef und fox, sein.

wie ihr seht, geht es mir weiterhin bestens. ich hoffe bei euch sieht es ähnlich aus!

viele grüße


[die unwiderstehlichen bilder]

Sonntag, 25. Januar 2009

gut reingerutscht - von new plymouth bis nelson

nach reichlich wartezeit gibt es nun endlich wieder ein wenig zu lesen für euch… bzw. vielleicht auch ein wenig mehr ;)

zu beginn wünsche ich euch allen erst einmal ein gesundes neues jahr 2009. ich hoffe ihr seid gut reingerutscht!

wir für unserer teil schon, doch erst einmal ein wenig zu den letzten tagen in 2008. nach dem letzten bericht haben wir unsere reise in richtung wellington angetreten. das heißt wir haben new plymouth nach 4 tagen aufenthalt verlassen. letzte station war dabei der paritutu rock, von welchem man eine fantastische sicht auf die stadt und ihre umgebung hat. quasi ein kleiner blick zurück bevor wir die fahrt auf dem so genannten surfer highway entlang der westküste im district taranaki antraten.

den ersten stopp machten wir am cape egmont, dem westlichsten punkt der region, wo wir nach einem läufchen einen prächtigen sonnenuntergang erleben konnten. ein paar kilometer weiter übernachteten wir im unscheinbaren opunake am strand. über hawera setzten wir die reise richtung wanganui fort. auf dem weg fanden wir dank eines insidertipps zwei völlig verschiedene traumstrände. einen weiten schwarzen strand mit einem angespülten alten wrack bei patea und einen zerklüfteten, von höhlen gesäumten, bei waverly. vor allem zweiterer war für uns ein highlight der region und ließ uns einige zeit mit klettern und staunen verbringen. wesentlicher bestandteil der schönheit ist dabei wohl, dass der unbekannte strand vom reiseführer und somit auch von touristenströmen ausgelassen wird und sich in seiner ganzen ursprünglichkeit zeigt, im gegensatz zu seinem bekannten gegenstück auf coromandel, cathedral cove.

wanganui erreichten wir etwas später am nachmittag. leider bei strömendem dauerregen. so entging uns der empfohlene kaffee auf der hauptstraße des ortes unter dem blätterdach der bäume. der kurze eindruck, den wir von der stadt behalten haben, ist durch und durch britisch. rote telefonzellen und englische straßengestaltung gaben dem regen schon fast einen sinn.

am gleichen abend erreichten wir palmerston north, wo wir nach einem nächtlichen spaziergang über den square übernachteten. der square bildet das zentrum der sehr symmetrisch angeordneten stadt und ist ein echter hingucker mit ententeich, turmuhr und einem perfekt gepflegten rasen, der seine gleichen sucht. des weiteren begutachteten wir die größte uni neuseelands und den fitzherbert park. hier gab es von botanischem garten über papageien und eine süße parkeisenbahn viel zu sehen. nach dem kurzen eindruck befanden wir, dass palmerston north wohl zu den schönsten städten der nordinsel gehört.

wir mussten jedoch weiter, um noch an diesem tag, dem vorletzten des jahres, wellington zu erreichen. wellington, die hauptstadt neuseelands, obwohl vor allem mit auckland, aber auch christchurch wesentlich größere städte existieren, wird dieser rolle voll gerecht. ich selbst hätte sie vom gefühl her der größe leipzigs zugeordnet, obwohl sie nur etwa ein drittel der einwohner hat. angenehm hektisches treiben herrscht auf den hauptsraßen der innenstadt, zumindest wenn nicht gerade neujahr ist. städtebaulich erinnert wellington wieder etwas an auckland, besonders fallen dabei die kontraste zwischen alt und neu auf. historische bauten mitten zwischen den modernen hochhäusern. kurz neben der skyline findet man den regierungsbezirk. alles ist bequem zu fuß zu erreichen, was das flair der stadt entscheidend prägt. wellington ist einfach schön.

nur eines trübt das bild, das wetter. es ist extrem wechselhaft und das liegt am wind. permanent weht er heftig bis grausam. selbst bei strahlend blauem himmel und feuernder sonne ist meist ein pullover angebracht. teilweise hat er uns sogar ein wenig schlaf geraubt, weil der van nachts von einer seite zur anderen wankte.

jedenfalls sind wir in dieser stadt ins jahr 2009 gerutscht. an einer öffentlichen livebühne, die wir zufällig gefunden haben, als wir den menschenmassen gefolgt sind, wurde ins neue jahr gezählt. kein feuerwerk. kein besonderes getöse. ein paar sekunden drücken und wünsche austauschen und die rockigen töne von vorn setzten wieder ein.

das wars? ok, na dann halt: prosit neujahr!

anschließend haben wir noch etwas in einem der unzähligen clubs entlang des courtaney place gefeiert. das war nett und es war imposant zu sehen, wer an diesem abend alles in der stadt auf den beinen war. nicht schlecht für 160 000 einwohner.

das neue jahr begann für uns prächtig mit gutem wetter und tollen ausblicken vom mt victoria. wir erkundeten das geniale te papa museum, das bei freiem eintritt tolle inhalte in einem faszinierenden, erbebensicheren gebäude bietet und ein absolutes muss für jeden wellington besucher ist.

zudem kam, dass uns mietzer, ein freund von lisas bruder, den letzten tag auf der nordinsel versüßte. so haben wir noch viel wissenswertes über wellington und ein paar anekdoten aus aller welt gehört, wurden bekocht und hatten für einen tag ein festes dach über dem kopf.

an dieser stelle ein großes dankeschön!

mietzer verabschiedete uns am nächsten morgen am pier.

wir schreiben den 4.1.2009, den tag an dem wir die nordinsel hinter uns lassen mussten und voller vorfreude zur südinsel per fähre aufbrachen.

die überfahrt war fantastisch, wieder war der wettergott auf unserer seite. die sonst so unruhige cook straße war spiegelglatt und wir erhaschten letzte tolle blicke auf wellington, sinclair und pencarrow head. dem ganzen wurde dann noch eine krone aufgesetzt, als wir in die marlborough sounds, einer fjördlandschaft im norden der südinsel, eingebogen sind. hier begrüßte uns ein schwarm delfine vor dem hintergrund fantastischer landschaft. wir waren sprachlos…

nach reichlich 3h überfahrt erreichten wir picton, das tor zur südinsel. ein schönes, aber teilweise verschlafenes städtchen, welches immer dann zum leben erweckt, wenn ein neuer strom menschen mit der fähre anlegt. die nächsten 1,5 tage nutzten wir zur besichtigung der marlborough sounds, wo es tolle wanderwege entlang der zerklüfteten küste gibt, von denen wir ein paar für abwechslungsreiche läufe mit der kamera in der hand genutzt haben.

darauf folgend fuhren wir nach nelson, wo wir erst einmal ein wenig urlaub vom urlaub einlegen wollten und uns auf die suche nach arbeit und wwoofing-farmen machten. eigentlich wollten wir eine woche wwoofen und während dessen nach arbeit suchen. zuerst einmal zur erklärung: wwoof ist eine abkürzung (willing workers on organic farms) und steht für die arbeit bei einer familie auf einer farm gegen beherbung und verpflegung. interessant ist dabei natürlich auch der kulturelle austausch und dass man endlich einmal die chance bekommt ein wenig mehr für seine englisch sprachkenntnisse zu tun.

jedoch kommt wie immer alles anders, denn vorerst hatte ich einen kleinen laufwettkampf bei blenheim ins auge gefasst. wir fuhren also am freitag, den 9.1. nach blenheim, wo ich mir die strecke vom nächsten morgen anschaute. mir wurde schnell bewusst, dass sie neben tollen ausblicken wenig gnade für die beine zu bieten hatte und eher ein berglauf als alles andere war. ich musste lange passagen gehen. das ziel für den wettkampf war so klar, wie ernüchternd: durchlaufen!

nach zu kurzer nacht ging es am nächsten tag um acht uhr an den start. es gab drei klassen von geher bis läufer. ich meldete mich in letzterer und stand mit nur etwa 50 anderen am start. naja viele leben hier sowieso nicht, denn blenheim hat als eher größere stadt auf der südinsel gerade 23 500 einwohner und die meisten sind hier nicht gerade mit laufen beschäftigt. ich hoffe nun, dass ich nicht ganz allein laufe und schaue kritisch in die runde. zwei läufer fallen mir dabei auf. start. der eine läuft vorn los, alle hinterher, gemütliches tempo. der erste kilometer von den zehn insgesamt ist flach und ich entschließe mich etwas auszusortieren, wohlwissend nicht aus den bergen zu kommen. nur der eine folgt mir. schnell erkenne ich, dass er ziemlich entspannt wirkt. das wundert mich, ist aber nicht zu ändern. wir gehen in den berg und es dauert nicht lang, dass ich ihn ziehen lassen muss und allein gegen den verfluchten berg kämpfe. etwas später passiert mich der zweite, der vor dem start meine aufmerksamkeit erregte. auch er war am berg eine klasse besser als ich. der lauf ist reiner kampf und ich freue mich auf das ende des bergaufstückes. das kommt irgendwann und nun ging es bergab, leider wie ich am vortag schon feststellte ebenso steil, was ein richtiges laufen recht schwer machte. immerhin konnte ich mich wieder von den von hinten heraneilenden lösen und meine dritten platz verteidigen. mit rückenschmerzen und den dazugehörigen klumpen in den beinen kam ich etwas ernüchtert ins ziel.

dort jedoch wurde es dann interessanter als erwartet, denn nachdem sich einige sehr dafür interessierten, wo denn dieser nie gesehene dritte her kam, erfuhr ich im gegenzug dass auch der sieger alle verblüfft hatte. einzig der zweite war bekannt aus der region und der seriensieger der letzten jahre. sieger, hörte ich nur, sei ein franzose geworden. ich begab mich auf den weg und er erzählte mir seinen namen: laurent vidal. den hatte ich schon gehört. triathlet, wie sollte es anders sein und olympiateilnehmer in peking des letzten jahres. ich war überrascht, aber ok, darf man verlieren ;)

die siegerin mit andrea hewitt, ebenfalls olympiateilnehmerin im triathlon für neuseeland. nicht schlecht für einen wettkampf über die kuhweide mit 50 leuten und einem kleinen zelt für die organsation.

folgend hatte ich noch ein paar nette gespräche und habe einiges über die szene der triathleten in neuseeland erfahren.

nun aber zurück zum wesentlichen, denn es sollte ja wieder zurück nach nelson gehen. in blenheim trafen wir jedoch vorher isa und drei freunde, die ebenfalls auf arbeitssuche waren. sie hatten schon einige nummern und fragten erfolgreich für uns sechs an. so standen wir am folgenden montag früh auf der matte, um unsere arbeit auf den weinfeldern der region anzutreten. geplant waren acht stunden am tag diverser tätigkeiten von blätterzupfen, wein verschneiden bis zu trauben reduzieren. häufig waren wir aber zu schnell fertig und folgende aufträge ließen auf sich warten und wir hatten eher schluss und folgerichtig weniger geld. die arbeit war recht einfach, aber in den meisten fällen sehr langweilig und wir wurden dabei den ganzen tag von der prallen sonne gegrillt. ich bekam mit vielen aus meiner gruppe zur krönung am freitag gar keine arbeit. die mädels konnten immerhin an diesem tag noch einmal aufs feld. damit war für mich klar, dass ich in der folgewoche lieber wwoofen wollte, um bei der knappen verbleibenden zeit auch diese erfahrung noch machen zu können. lisa hatte sich dagegen für eine woche mehr arbeit für echtes geld entschieden.

blenheim war völlig durch die weinfelder der region geprägt. die hostel waren reine arbeiterunterkünfte, wo jeden morgen haufenweise kleinbusse die backpacker zur arbeit abholten. das sonst so entspannte flair blieb etwas auf der strecke und so hält es hier auch kaum jemanden außerhalb der arbeitszeit. wir nutzen lediglich das schwimmbad fast jeden tag zum ausklang, aber ansonsten ist nicht viel passiert außer früh aufstehen, aufs feld, etwas ausgebrannt wieder zurück, laufen und schwimmen, um dann wieder ins bett zu fallen. der einblick in dieses leben war schon interessant, aber die zeit hier wohl zu wertvoll, um noch lange zu verweilen und für mindestlohn zu arbeiten.

wir fuhren am wochenende nach nelson. eigentlich um mich bei der farm abzusetzen. kurz vor dem sachen packen, kam eine sms, dass es die gesamte folgende woche gar keine arbeit gibt. glück im unglück hatten wir, denn wir konnten problemlos beide zusammen auf die farm.

diese lag im aniseed valley etwa 30 kilometer von nelson entfernt und bildete unser zuhause für die letzte woche. jene war spannend und vor allem irgendwie anders. unsere gasteltern waren geschätzte 50-60 Jahre alt und betrieben die 25ha große farm und einen bioladen in nelson. das waren auch unsere zwei arbetsplätze, wo wir alles von salatzupfen bis bioprodukte verpacken machten. das essen und alles rund herum bis zu shampoo und reinigungsmittel war dabei vollkommen biologisch hergestellt. die ernährung war demnach besonders gesund und auch lecker, nur leider häufig nicht ganz ausreichend.

insgesamt habe ich in der woche einen eindruck mehr in teile neuseeländischer und ökologischer lebensart bekommen. das war spannend und ich würde sicher noch einige weitere farmen besuchen, leider wird dazu die zeit nicht ausreichen, aber wer weiß vielleicht gibt es später mal wieder solche gelegenheiten.

jetzt sitzen wir in nelson und sind bereit den nächsten reiseblock rund um die südinsel zu beginnen, der im prinzip bis zum ende meines aufenthaltes reichen wird, denn ich fliege bereits am 2.3. wieder nach auckland und bis dahin gibt es jede menge zu entdecken.

losgehen soll es in den folgenden tagen mit einem zweitägigen kanuausflug im abel tasman national park und danach einem besuch der golden bay region.

ob es in nächster zeit möglichkeiten zum bloggen gibt, weiß ich nicht, aber ich werde es versuchen, auch wenn es sein kann, dass es eine weile dauert.

euch daheim in der zeit alles gute.

lang ist es ja nicht mehr…

rudi^^


neue fotos gibts wie immer unter

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