Samstag, 28. Februar 2009

das ende naht - dunedin bis christchurch

moin moin aus christchurch…

das reiseziel ist jetzt also erreicht, grund genug ein paar zeilen zu schreiben.

bevor wir dunedin verlassen haben, besuchten wir in der umgebung zwei weitere nette fleckchen. zum einen die otago halbinsel und zum anderen den tunnel beach. die halbinsel schließt sich östlich an dunedin an und ist ein domizil für viele pflanzen- und tierarten. die größte besonderheit stellt eine königsalbatroskolonie dar. sie ist die einzige ihrer art auf dem festland. alle weiteren liegen auf winzigen unbewohnten inseln in den ozeanen der welt. es war demnach die einmalige chance diese tiere in ihrer natürlichen umgebung zu sehen. die kolonie bewohnt den äußersten zipfel des landvorstoßes und liegt auf privatgelände. nur mit führungen gelangt man zu den brutplätzen der vögel. bei etwas wind segeln sie jedoch um diesen hügel und sind für die öffentlichkeit zu sehen. dank einer nachmittäglichen brise hatten auch wir das glück eine majestätische flugshow mit bis zu drei metern spannweite zu sehen.

die zweite attraktion stellten einmal mehr die seltenen gelbaugenpinguine dar. sie haben ihre brutstellen entlang der küste zum rauen pazifik. an einem herrlichen strand in der sandfly bay kann man sie bei einbruch der dämmerung am besten beobachten. sie kommen dann vom fischen, um ihre jungen mit nahrung zu versorgen. sie watscheln dazu über den breiten strand und danach viele meter steile böschung und felsen hinauf. das ist ein niedliches schauspiel, wobei man einen gehörigen sicherheitsabstand einhalten muss, damit die tiere nicht aus scheu ins meer zurückkehren. dazu wurde ein entsprechender hochstand als versteck eingerichtet. fast beiläufig nimmt man am selben strand die seelöwen hin, welche mitten im sand die abendsonne genießen.

der tunnel beach hingegen ist weitestgehend einsam und wird nur von wenigen seevögeln heimgesucht. er verdankt seinen namen einem kleinen schmalen tunnel, welcher an unauffälliger stelle durch den fels geschlagen wurde, um so zu einem ehemaligen privatstrand zu gelangen. der strand ist von hohen felsen mit höhlen, durchbrüchen und weiteren spektakulären formationen rund herum gesäumt. mit all den facetten auf engstem raum gehört er sicher in die auswahl der schönsten, die wir hier entdeckt haben.

am abreisetag wurden wir in dunedin von grausamen dauerregen und kühlen zehn grad verabschiedet. mit der hoffnung auf besserung auf dem weg nach norden fuhren wir los. leider blieb es dabei und es sollte keine trockene minute mehr an diesem tag geben. für die besichtigung der moeraki boulders mussten wir jede menge unserer sachen opfern und wateten den strand entlang, der sich in ein schlammiges areal verwandelt hatte. reizvoll war es dennoch. die runden felsen waren größer als gedacht und machten auch bei weltuntergangsstimmung eine gute figur. besonders interessant waren die zerbrochenen steinkugeln, wobei man die struktur und intensiven farben sehen konnte.

oamaru war später unsere endstation des tages. hier gibt es jede menge prunkvoller herrenhäuser, die mit ihren säulen und pompösen eingangsbereichen etwas griechisch anmuten. trotz des wetters ließ sich der charme der stadt erahnen, aber bekannt ist sie vor allem für ihre pinguinkolonien. wir haben die des little blue penguin (zwergpinguin) besucht und befanden sie für etwas zu gut vermarktet. für viel geld hätte es die tiere zu sehen gegeben und die souvenirs standen reichlich parat. wir haben uns das gespart und uns eher an der japanischen touristentradition erfreut. nachdem zwei busse ihre passagiere entladen hatten, bündelten sich viele von ihnen vor den fernsehern auf denen endlosschleifen von pinguinkurzfilmen liefen. diese fernseher sollten im weiteren verlauf des schauspiels das beliebteste fotomotiv der nächsten viertelstunde werden. prädikat: ungewöhnlich!

generell fallen hier zwei kulturen besonders auf. nein nicht kiwis und maoris. es sind die bereits erwähnten japaner, welche man auf grund der vielen hellen lichter leicht erkennt und unsere landsleute, die besonders durch die fähigkeit auffallen, ganze landstriche durch ihr lautes organ zu unterhalten. meistens gefärbt mit feinsten dialekten von schwäbisch bis tiefsächsisch. an der seriösen zurückhaltung, wie bei den briten müssen wir auf alle fälle noch arbeiten.

am nächsten morgen sollte eigentlich die route zum weißen riesen neuseelands führen. leider hielt sich der regen hartnäckig und die sicht blieb bescheiden. die folgenden tage war kaum besserung in sicht. so blieben uns zwei möglichkeiten. ausharren und warten auf besserung oder ab nach christchurch und schauen, was die stadt zu bieten hat. also machten wir uns auf den weg...

dieser wurde spannender als gedacht, denn für den landstrich zwischen oamaru und timaru war der regen etwas zu viel. zu beginn wurde der highway von straßengräben begleitet, die sich in kleine flüsse verwandelt hatten. mit der zeit nahmen die teiche auf den weiden zu. bald standen viele von ihnen völlig unter wasser. es dauert nicht allzu lang, dann beteiligte sich selbst der highway. immer mehr flussdurchquerungen und tauchfahrten standen auf dem programm. die öffentliche hand hatte viel zu tun und die warnschilder an den überflutungsstellen nahmen wegen mangelerscheinungen die gestalt von „achtung unfall“ oder „achtung baustelle“ an. wir hatten jedoch glück und kamen mit etwas zeitverlust an, dafür gab es auf dem normalerweise völlig unspektakulären landstrich viel zu sehen. wir können nur vermuten, dass es nicht mehr allzu lang gedauert hat bis die straße völlig geschlossen werden musste. ein paar tage später hörten wir nur eine schlagzeile in den nachrichten, dass es in dunedin einige ernstzunehmende überschwemmungen gegeben hat. da ist man manchmal froh ein fahrbares heim zu besitzen.

christchurch erreicht, begutachteten wir erst den hagley park mit botanischem garten und später das nachtleben der stadt. christchurch wirkt ziemlich interessant und lebenswert. für einen ausführlicheren eindruck werde ich mich aber erst im nächsten bericht hinreißen lassen, bis dahin habe ich sicher etwas mehr gesehen und erlebt. jedenfalls ist die „hauptstadt der südinsel“ unsere ausgangsbasis für die letzte gemeinsame woche. von hier aus standen noch einige ziele auf dem programm.

zum einen besuchten wir das international antarctic centre. eine einrichtung rund um den eisigen kontinent am südpol. das programm reichte von kältekammer, diversen videos, pinguinfütterung über livedaten aus der scott base bis hin zu einer fahrt mit dem hägglund, dem gefährt der wissenschaftler in der antarktis. letzteres ähnelte fast einer achterbahn, bei überquerungen von hügeln mit bis zu 47°! steigung und durch tiefe wassergraben ließ es der fahrer richtig laufen. eine menge spaß, aber auch viel wissenswertes, was uns fast den gesamten tag gefesselt hat.

nächster ausflug galt dann dem langersehnten mount cook. zwei tage standen in seinem zeichen und so brachen wir in aller frühe auf, mit der hoffnung den richtigen tag für beste bilder gewählt zu haben. reichlich 300km liegen zwischen dem berg und christchurch. der erste teil davon ist eher unspektakulär und führt durch die ebene von canterbury. nachdem man den burkes pass überquert hat ändert sich die landschaft völlig und die straße verläuft über eine riesige, vegetationskarge hochebene. von hier bis zum ort mount cook gibt es wenig höhenunterschiede und man bewegt sich permanent im bereich von 700m über dem meeresspiegel. die zwei höhepunkte der anreise bilden zweifelsohne die beiden großen gletscherseen. lake tekapo und lake pukati. beide sind wegen der tollen panoramen und ihrer hellblauen färbung bekannt. am lake tekapo befindet sich zudem die church of the good shepherd. eine kleine kapelle in wundervoller lage und damit opfer jeglicher fotografen. deshalb und möglicherweise wegen des besseren wetters an diesem see, sowohl auf hin- als auch rückreise, war er für mich der schönere von beiden. das besondere am lake pukati ist an sich der blick auf die südalpen mit dem mount cook auf der anderen seite. leider lagen diese für uns die meiste zeit in den wolken und zeigten sich nur ab und zu. wir verbrachten eine nacht hier, um bei sonnenaufgang eine bessere aussicht genießen zu können, doch leider scheiterte dieser plan völlig und wir wachten unter einer dicken, tiefhängenden wolkendecke auf. auf grund dieser blieb uns auch über weite strecken die intensive farbe des sees verwährt, nur bei wolkenlücken konnten wir diese kurzzeitig bewundern.

bevor wir die nacht am see verbrachten, begutachteten wir jedoch erst einmal den höchsten berg des landes. dazu ging es die 55km lange sackgasse zum fuß des massivs durch das breite tal am letztgenannten see entlang. auf dieser strecke wurde die bewölkung immer geringer und wir konnten den ein oder anderen blick auf den mount cook erhaschen. bei zunehmendem sonnenschein kam uns plötzlich eine gruppe hochradfahrer entgegen. wirklich ein bild für die götter! nach diesem vorgeschmack erreichten wir das ende der straße und besuchten die information. diese allein war schon fast den trip wert. mit viel wissenswertem, einer tollen innengestaltung und einigen nachbauten von alten berghütten gab es viel zu sehen, aber bei einem blick aus dem fenster wurde das alles noch einmal in den schatten gestellt. schneebedeckte berge, verschiedenste gletscher und am fuße eine gigantische ebene. für das auge gab es einiges zu verarbeiten.

wir entschieden uns erst ein paar meter zu einem aussichtspunkt am tasman gletscher zu spazieren, um später im hooker valley einen lauf zu machen. schon der halbstündige spaziergang hat uns ein wenig aus den socken gehauen. nachdem man, an den grünen blue lakes vorbei, auf eine alte endmoräne des gletschers gestiegen ist, hat man freie sicht auf das gletschertor und den davor liegenden lake tasman. der gletscher selbst ist der größte und längste neuseelands, aber nicht der schönste. er ist im unteren abschnitt hässlich schwarz, da er durch den waagerechten verlauf in diesem bereich von oben nach unten schmilzt. faszinierend waren aber besonders die auf dem see schwimmenden großen eisschollen, da kam doch glatt das zweite mal in kurzer zeit antarktisches feeling auf. insgesamt jedenfalls ein imposanter anblick.

ein ähnliches bild fanden wir bei einem läufchen durch das hooker valley vor. dieses führt zu gleichnamigem gletscher, ebenfalls mit see. dazu passiert man das tal des mueller gletschers, welcher besonders am kea point gut zu sehen war. dieser hatte zwar am späten nachmittag keine keas mehr zu bieten, aber eben einen prächtigen blick. jeden geolehrer würde es hier in entzücken versetzten. besser als im lehrbuch gab es auf dem gesamten weg mehrere bespiele riesiger seiten- und endmoränen zu den schon fast standesgemäßen eisklötzen und urstromtälern zu sehen. ach so, nebenbei führt der weg über diverse hängebrücken direkt auf den mount cook zu und liefert entsprechende nette ansichten zum staunen…

insgesamt schwierig zu beschreiben, da dieses letzte große highlight wirklich noch das i-tüpfelchen der letzten wochen und monate hier unterwegs war.

jetzt sind wir wieder in christchurch. ich genieße die letzten tage auf der südinsel bei mäßigem wetter und versuche noch ein paar dinge der umgebung zu sehen. lischen ist auf der suche nach arbeit, leider bisher vergebens…

aus auckland werde ich mich sicher nächste woche bald wieder melden. bis ich dort bin sind es keine 48h mehr…

lasst es euch gut gehen…bis bald ;)

ps: ich habe die bilder von dunedin+otago geupdated und werde die vom mt cook noch dazu stellen…picasa

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